Sprungziele
Inhalt
 

Wissen Sie, wie es um Ihre seelische Gesundheit steht?

Die Corona-Pandemie begünstigt psychische Erkrankungen. Werden Sie ausreichend versorgt?

Soziale Isolierung und Impfen werden als notwendige Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie angesehen. Jetzt, Anfang 2022, nach vielen neuen Gesetzen, Beschlüssen und Verordnungen werden immer wieder Lockerungsmaßnahmen diskutiert. Allerdings wird auch immer wieder eine Verschärfung der Maßnahmen erwägt. Dieses Hin und Her verunsichert jeden Menschen und jeder geht gedanklich anders damit um.

Wünschenswert wäre es, bei den weiteren gesetzlichen Maßnahmen die „seelische Gesundheit“ in die Entscheidungsprozesse einzubeziehen, dies lässt sich bisher nicht klar erkennen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert den Begriff so: „Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen“. Sie führt weiterhin soziale Umstände an, die für psychische Gesundheit, welche dafür förderliche Rahmenbedingungen sind, aber im negativen Sinne auch zu welchen Belastungen, bzw. Erkrankungen es bei Menschen in ungünstigen sozialen Bedingungen kommen kann: „[…] Psychische Gesundheit und Wohlbefinden werden nicht nur durch individuelle Merkmale beeinflusst, sondern auch durch die sozialen Umstände, in denen sich Menschen befinden, und die Umgebung, in der sie leben. Diese Einflussfaktoren wechseln ständig und können den psychischen Zustand einer Person bedrohen oder schützen.

Jeder kann erkranken

[…] Psychische Störungen stellen Störungen der psychischen Gesundheit einer Person dar, die oft durch eine Kombination von belastenden Gedanken, Emotionen, Verhaltensweisen und Beziehungen zu anderen gekennzeichnet sind.“ Beispiele für psychische Störungen sind Depressionen, Angststörungen, Verhaltensstörungen, bipolare Störungen und Psychosen. Dies zeigt, wie abhängig unser Wohlbefinden, unsere psychische Gesundheit von dem Zusammenspiel, den sozialen Kontakten, der Arbeit und sozialen Vergleichsprozessen ist. Die Beziehungen zu unseren Mitmenschen, Familien und sozialen Netzwerken scheint von existenzieller Bedeutung für eine gesundheitsförderliche und nicht krankmachende „Gedankenwelt” zu sein. Das bedeutet, jeder Mensch kann seelisch krank werden.

Es ist falsch zu denken, es sind nur die Menschen „irre“, die krankhaft wirr im Denken und im Handeln sind oder als verrückt bezeichnet werden, weil sie etwas sagen oder machen, was nicht der gesellschaftlichen Norm entspricht.

Aktuell weiß kaum jemand etwas über die psychischen Folgen der Kontakteinschränkungen durch die Corona-Pandemie. Auch der bisherige Forschungsstand zum Thema ist sehr überschaubar. Die medizinische Versorgungssituation ist in diesen Zeiten das Wichtigste.

Psyche und Körper lassen sich nicht voneinander trennen

Jeder denkt darüber nach, ob er im Falle einer Ansteckung mit Covid -19 oder bei einem Unfall auch ein Bett bekommt im Krankenhaus. Jeder sorgt sich darum. All diese Sorgen und Ängste in dieser Zeit der Pandemie wirken auf die seelische Gesundheit, werden diese Belastungen dauerhaft, werden daraus psychische Beanspruchungen und in Folge seelische Erkrankungen. Psyche und Körper lassen sich nicht voneinander trennen. Seelische Einflussfaktoren beeinflussen auch das Infektionsrisiko. Die Neuropsychoimmunologie liefert dazu eindeutige Befunde: Soziale Isolation, das zeigen alle gesundheitswissenschaftlichen Studien, erhöht das Sterblichkeitsrisiko. Psychisches Wohlbefinden stärkt die Immunabwehr, während emotionaler Stress die Abwehrkräfte schwächt. Ein eigentlich banaler Zusammenhang, der jedoch beim starren Blick auf Infektionskurven leicht verloren geht.

Es braucht verlässliche Rahmenbedingungen

Die Situation von seelisch kranken Menschen ist sehr kritisch. Mit dem allgemeinen Shutdown kam es auch zu einem Shutdown der psychosozialen Versorgung. Psychiatrien entließen viele Patienten, um Platz für Corona-Stationen zu schaffen. Reha-Maßnahmen in psychosomatischen Kliniken wurden ausgesetzt. Die meisten Tageskliniken und Beratungsstellen für Menschen mit psychischen Problemen wurden geschlossen. Arztkonsultationen wurden verschoben oder per Telefon erledigt, Selbsthilfegruppen und -treffpunkte sind dicht. Umso mehr in dieser Zeit, benötigen Menschen mit festgestellter seelischer Erkrankung und auch die von einer seelischen Erkrankung bedroht sind Hilfe.

Die Menschen brauchen in der Corona-Krise besonderen Schutz und Unterstützung, dazu benötigen Leistungserbringer verlässliche Rahmenbedingungen und eine gesicherte Finanzierung. Der AWO Kreisverband Harz e.V. mit ihren Einrichtungen der Eingliederungshilfe, den Tagesstätten und dem Psychosozialen Dienst ABW stehen Ihnen gern zur Seite als Ansprechpartner.

nach oben zurück