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Kita-Kinder beteiligten sich am lebendigen Kalender

Jungen und Mädchen wurden täglich von neuer Aktion überrascht

Weihnachten ist fast einen Monat her, aber den Kindern des AWO "Kinderhaus an der Ilse" in Osterwieck ist der Dezember noch in bester Erinnerung: Voller Vorfreude und Spannung öffnen viele Kinder in der Vorweihnachtszeit täglich ihren Adventskalender. Diese sind oftmals sehr vielfältig gefüllt. Von Schokolade bis hin zu kleinen Spielüberraschungen.

Doch wie gestalten sich die Adventstage in Kindertageseinrichtungen? Im AWO „Kinderhaus an der Ilse“ in Osterwieck setzten sich die pädagogischen Fachkräfte im vergangenen Jahr erneut und bewusster als je zuvor mit dieser Frage auseinander.

Ein einziges Türchen nur. Doch wer darf es öffnen? Diese Frage führte in der Vergangenheit häufiger zu Konflikten innerhalb der Kindergruppen. Denn es stand nur ein Schokoladenkalender für jede Gruppe zur Verfügung. Die Geduld der mehr als 15 Kinder jeder Gruppe wurde hierbei auf die Probe gestellt. Es erzeugte Unverständnis, Bestechungsversuche der Kinder wurden inszeniert und zugleich Fairness und Gleichberechtigung eingefordert.

So wurde der Gedanke eines lebendigen Adventskalenders geboren. Ein Kalender, der jeden Tag und für jedes Kind das Angebot schafft, Beteiligung zu finden – wenn es dies wünscht. Die Angebote inkludieren dabei vielfältige Interessen der Kinder. So hatte zum Beispiel jedes Kind die Möglichkeit, an Türchen Nummer neun verschiedene Weihnachtsbaumanhänger zu gestalten. Hinter Türchen Nummer zwölf versteckte sich die Weihnachtsgeschichte, die in Begleitung eines Erzähltheaters veranschaulicht wurde. Ebenso konnten die Kinder die Möglichkeit wahrnehmen, einer Klanggeschichte und einem Puppenspiel zu lauschen, ehe an Türchen Nummer 22 der Weihnachtsmann seine Geschenke in der Einrichtung verteilte. Der Fokus lag hierbei jedoch nicht primär auf der Wissensvermittlung. Vielmehr sollte eine sorgenfreie, gemeinsame Zeit geschaffen werden, die fernab der vorweihnachtlichen Anspannung liegt.

Es wurden Erlebnisse geschaffen, die in Erinnerungen bleiben und miteinander verbinden, statt zu entzweien. Und so wurde es zum Ritual, dass die Kinder morgens bei Ankunft in der Einrichtung mit weihnachtlicher Musik empfangen wurden. Neugierig und erwartungsvoll betrachteten die Kinder den geschmückten Adventsschrank. „Was machen wir denn heute?“, fragten die Kinder bei der Begrüßung. Einige andere, die die Symbolik bereits gedeutet haben, erklärten. Und so entstanden Gespräche über das Vergangene und das Zukünftige.

Als besonderes Highlight hob sich Tür Nummer fünf hervor. Hinter ihr steckte eine Busfahrt zu einer Theateraufführung in Halberstadt. Die Hexe Baba Jaga und die verzauberten Brüder faszinierten dabei Klein und Groß. Aber auch der Bau eines zuckersüßen Kekshauses weckte Begeisterung bei den Kindern. Gespannt und ungläubig stellten die Kinder fest, dass Zuckerguss ein wunderbarer Klebstoff für allerhand Gebäck und Gummibärchen sein kann.

Nachdem die Adventszeit im vergangenen Jahr so gut ankam, steht eines fest: Auch im Jahr 2023 sollen wieder alle Kinder vom Adventskalender profitieren können. Doch bis es soweit ist, halten wir an den gewonnenen Erfahrungen fest und schauen mit positiven Blick nach vorn.

Stephanie Müller, sprachpädagogische Fachkraft

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