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Licht und Laterne

Tradition in der AWO Kita Pfiffikus

Traditionen sollten nicht unreflektiert wiederholt werden, weil es schon immer so gemacht wurde. Sie können schwer auf Menschen und Gesellschaften lasten und Entwicklungen sowie das Denken hin zu neuen Perspektiven erschweren. Traditionen haben aber auch das Potenzial, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und aus dem Erfahrungsschatz ressourcenorientiert zu schöpfen. Eben dann eröffnet sich die Möglichkeit, dass eine alte Laterne durchaus ein Stück des neuen Weges leuchten kann.

Ohne Sankt Martin und den 11.11. außer Acht zu lassen, ließ die AWO Kita Pfiffikus im November das so traditionsreiche Herbstfest nach einer zweijährigen Pause wiederaufleben.

Die Mitarbeiter der Kita bereiteten zuvor alles für das leibliche Wohl vor – Grillwürstchen vom Halberstädter Schlachthof mit frischem Bäckerbrötchen, heiß gebackene Waffeln, Fischbrötchen und allerlei warme und kalte Getränke waren für die Gäste vorgesehen.

Das Außengelände der Kita und die Räumlichkeiten im Erdgeschoss verwandelten sich innerhalb kürzester Zeit in eine zauberhafte Lichterwelt. Selbst gestaltete Werke der Kinder wurden mit Licht versehen und erhellten das Dunkle. Das gesamte Team der Kita trug ein leuchtendes Erkennungszeichen.

Gemeinsam mit Kindern, Familienmitgliedern, Freunden der Familien, Ehemaligen und auch Nachbarn der Umgebung startete das Traditionsfest mit Einbruch der Dunkelheit. Aus allen Richtungen strömten Menschen herbei. Besonders jüngere Kinder staunten, so hatten sie das alles hier schließlich noch nie gesehen. Kaum möglich, alles im Dunkeln zu erschließen. Für andere Kinder ist es immer wieder magisch, am Abend und mit all den Lichtern auf dem Kitagelände zu sein. Sie tanzten zur Musik oder zeigten aufgeregt den Familienmitgliedern all die Orte, wo sie sich immer gern aufhalten.

Die Kitaleitung Maria Matthäs eröffnete mit persönlichen Worten den gemeinsamen Abend und lud die Kinder zu einer kleinen Überraschung ein: Julia Ahrend von der Tanzschule Skydance.

Die Kinder entdeckten das vom Elternkuratorium für sie vorbereitete Angebot, konnten sich die Haare flechten oder mit Haarkreide verzieren lassen, nach eigenen Vorstellungen und Wünschen zum Laternenfest schminken oder bekamen ein individuelles Kindertattoo. So verwandelten sich manche Kinder noch vor dem Festumzug sichtlich.

Bald schon ertönte Trommelwirbel aus der Ferne – der Spielmannzug Harsleben näherte sich der Kita Pfiffikus. Im Gleichschritt positionierte sich dieser vor dem Gelände und es dauerte nicht lange, bis sich alle Gäste in einer langen Schlange zum Umzug dahinter aufreihten. Der Spielmannszug trommelte, spielte ein Lied an und in den Kinderaugen funkelte und blitzte es vor Freude. Der gemeinschaftliche Laternenumzug konnte starten.

Nach dem sich alle wieder auf dem Kitagelände versammelt hatten, war ein wunderbar verschiedenes Treiben zu beobachten. Die einen stärkten sich mit Essen und Trinken, andere unterhielten sich miteinander, eine andere Familie stellte fest, dass ein kleines Kind müde ist und die Verabschiedung nahte, wieder andere setzten sich nieder und beobachteten ihre Kinder beim herumtollen.

Ein großes Highlight des Abends war, dass sich der Spielmannszug Harsleben erneut für alle Gäste auf dem Kitagelände positionierte und Musik spielte. Die gemeinsame Zeit abseits des regulären Kitatages miteinander zu verbringen, barg eine ganz besondere Atmosphäre. Es lag keine Eile in der Luft, der Austausch miteinander und das Wiedersehen wurde zelebriert, Menschlichkeit und Verbundenheit waren spürbar. So vielseitig, individuell und verschieden wir alle auch sein mögen, es ist die gemeinsam verlebte Zeit, die uns verbindet.

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