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Zum Tag der Inklusion: Mehr investieren in Barrierefreiheit

Kita-Kinder übergeben Rampe an Bäckerei in Quedlinburg

Unter dem Motto „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel“ beteiligt sich die AWO in Sachsen-Anhalt vom 3. bis 5. Mai an den Aktionswochen zum 30. Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Barrierefreiheit nutzt allen: Menschen mit und ohne Behinderung, Senioren*innen, Kindern, Eltern und Menschen, die nur vorübergehend in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. So hilft eine Rampe Eltern mit Kinderwagen, alten und gehbehinderten Menschen gleichermaßen. Und Texte in einfacher Sprache oder mit Bebilderung sind nicht nur für Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Kinder hilfreich. Sie sind auch nützlich für Menschen, die wenig Deutsch sprechen, die nicht oder kaum lesen können oder sich an einem Ort nicht auskennen. Barrierefreiheit bedeutet nicht nur Zugänglichkeit, sondern auch Teilhabe. Das möchte die AWO in Sachsen-Anhalt mit zahlreichen inklusiven Veranstaltungen und Aktionen im Harz, in Magdeburg und im Salzlandkreis verdeutlichen.

Die AWO Ehrenamtsakademie Sachsen-Anhalt und der AWO Kreisverband Harz e.V. waren am Donnerstag, 5. Mai, in Quedlinburg bei der Eröffnungsveranstaltung "Host Town für die Special Olympics 2023" am Start. Sie präsentierten die gemeinsamen Projekte "Radeln mit Herz - Zu zweit auf drei Rädern" und "Kinder bauen Barrierefreiheit".  Die Kinder und Erzieher*innen der AWO Kinderland Bummi stellten ihre kunterbunte Baustein-Rampe für mehr Barrierefreiheit in der Quedlinburger Innenstadt vor. Gefördert über die Partnerschaft für Demokratie Quedlinburg schaffen Kinder aus Quedlinburg nicht die Stadt in der Bäckerei Schäfers am Markt ein Stückchen barrierefreier, sondern mit 7.000 Plastiksteinen auch ein wenig bunter zu machen. Zudem haben alle Besucher*innen die Möglichkeit, sich persönlich ein Bild von den beiden Inklusionsprojekten der AWO in Sachsen-Anhalt zu machen und erfahren, wie einfach es sein kann, sich praktisch bei der AWO für mehr Inklusion in Quedlinburg einzusetzen.

Hintergrund

Am 5. Mai 1992 fand in 40 deutschen und 100 weiteren Städten in 18 europäischen Staaten der erste europäische Protesttag unter dem Motto „Lautstark für Gleichstellung und gegen Diskriminierung“ statt. Dieser Protesttag wurde von der Behindertenbewegung ins Leben gerufen und hatte eine europäische Ausrichtung. Die Menschen mit Behinderung forderten volle Gleichstellung im Alltag. Dieser Tag jährt sich zum 30. Mal. Seither ist einiges passiert:  die UN Behindertenrechtskonvention (UN BRK) ist in Kraft getreten, die Verfassung wurde ergänzt, neue Gesetze (SHB IX und Behindertengleichstellungsgesetz) und Richtlinien wurden erlassen. Einiges hat sich entwickelt, doch es ist noch viel zu tun.

Nach wie vor gibt es aber Diskrepanzen zwischen den UN BRK-Regeln und der Lebensrealität. Behinderung ist immer mit den Rahmenbedingungen der Gesellschaft verknüpft. Insbesondere die fehlende Barrierefreiheit im Alltag stellt Menschen mit Beeinträchtigungen immer wieder vor besondere Herausforderungen.

Daher fordert die AWO Sachsen-Anhalt barrierefreien Zugang zu Freizeit- und Kulturangeboten sowie Einrichtungen des täglichen Lebens. Barrierefreiheit bedeutet nicht nur Zugänglichkeit, sondern auch Teilhabe. Menschen mit Behinderung wollen aktiv am Alltag teilhaben und das kulturelle Leben als Zuschauende und Teilnehmende mitgestalten.

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