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Mobilisation: Zurück zu mehr Selbständigkeit

Ob Kurzzeit- oder Langzeitpflege: Wir helfen Ihnen auf die Beine

Martin hat sich bei einem Unfall – er ist mit dem Fahrrad schwer gestürzt – den rechten Arm und das rechte Bein gebrochen. Er hatte zwar Glück im Unglück, aber die nächsten Wochen ist der 45-Jährige erstmal auf fremde Hilfe angewiesen. Weil er alleine wohnt und seine Familie ihn nicht so intensiv unterstützen kann, wie es nötig ist, hat Martin beschlossen, sich in Kurzzeitpflege zu begeben.
Es ist das erste Mal, dass er ein Pflegeheim von innen sieht. Er staunt etwas, denn auch, wenn viele der Lang- und Kurzzeitbewohner deutlich älter als er sind, gibt es auch jüngere Menschen hier. Sie stecken in einer ähnlichen Situation wie er und kommen ohne Unterstützung gerade nicht allein zurecht.

Ein paar Wochen, dann kann er wieder nach Hause, das weiß Martin. Klaus aus dem Nebenzimmer hofft auch, dass er wieder zu seiner Frau kann. Ein Schlaganfall hat sein Leben von einem Moment auf den anderen völlig verändert. Lange musste er im Krankenhaus bleiben. Jetzt lernt er täglich mühsam wieder einen Fuß vor den anderen zu setzen. Auf einen Rollstuhl ist er dennoch weiter angewiesen. Seine rechte Seite ist teilweise gelähmt, am Arm trägt er eine Orthese, aber die Fortschritte, die er im AWO Familien- und Pflegezentrum „Am Kleers“ allein in den letzten Wochen gemacht hat, geben ihm Mut.

Neben dem Pflegepersonal sind auch Ergo- und Physiotherapeuten regelmäßig bei ihm und unterstützen ihn dabei, wieder etwas Selbständigkeit zurückzuerlangen.
Dafür macht er mit ihrer Hilfe regelmäßig Gymnastik, trainiert seine Fein- und Grobmotorik und gewinnt jede Woche bei der Gangschule etwas Kontrolle über seine Beine zurück.

Als er aus dem Krankenhaus ins Pflegezentrum kam, wussten bereits alle Pflegekräfte, wie es Klaus geht, wie sein Zustand ist und wo sie anfangen mussten, um ihn möglichst wieder auf die Beine zu bekommen.
Auch mit seiner Frau sind die Mitarbeiter*innen seither in regem Austausch. Denn klar ist, dass in ihrem Haus einiges verändert werden muss, damit er den Alltag dort gut bewältigen kann. Das Bad muss barrierefrei umgebaut werden, am Einfang wird eine Rampe benötigt. Wenn er soweit ist, ist alles vorbereitet. Er und seine Frau wurden schon frühzeitig beraten.

Denn das Ziel aller ist es, dass er möglichst bald zurück in sein eigenes Heim kann. Die Therapeuten werden ihn auch dann weiter betreuen und die Kolleg*innen vom Ambulanten Pflegedienst, die im gleichen Haus ihr Büro haben, einmal täglich vorbeikommen. Bis es soweit ist, liegen aber noch einige Brocken harter Arbeit vor Klaus.
Dennoch: Klaus ist zufrieden, wie sich die Dinge entwickelt haben. Das war vor einiger Zeit noch nicht so. in den ersten Tagen im Pflegezentrum fühlte er sich abgeschoben und war mürrisch und manchmal auch gemein. Die Frauen und Männer, die ihn betreuten, hatten mit ihm eine harte Nuss zu knacken. Anfangs bewegte sich Klaus auf dem Wohnbereich nur, wenn er dazu aufgefordert wurde. Seine Wünsche und Bedürfnisse konnte er nur schwer mitteilen, weil auch seine Sprache beeinträchtigt war und ihm die Worte einfach nicht in den Sinn kommen wollten.

Er brauchte Ruhe und Geduld, um zu sagen, was er wollte. Und am meisten wollte er mobil sein, sich selbst waschen, anziehen, alleine essen und endlich wieder laufen können.

In der Mobilisation trainierten die Mitarbeiter*innen genau das ganz gezielt. Weil seine rechte Seite aber nicht mehr alle Funktionen wiedererlangen würde, wurde er auf links umgeschult. Er lernte, ein Messer mit links zu halten und auf einem speziellen Brett zu schneiden. Mittlerweile kann Klaus sein Essen selbst zubereiten und essen. Er bewegt sich selbständig im Haus und eine Logopädin arbeitet intensiv mit ihm, um seine Sprache zu verbessern. An seinem großen Ziel, wieder ohne Hilfe laufen zu können arbeitet er weiterhin, gemeinsam mit Therapeuten und dem Pflegepersonal.

Martins Weg ist einfacher als Klaus‘. Seine Knochen heilen schnell und er kann auch so viele Dinge im Alltag selbst bewältigen. Die Kurzzeitpflege ermöglichte es ihm, sich voll und ganz auf seine Genesung zu konzentrieren.  

Sie oder ein*e Angehörige*r benötigen eine Kurzzeitpflege? Wir beraten Sie gern.  Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail (info@awo-harz.de | +49 3946 96 11 300)

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