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Ein Stadtteil im Wandel

AWO Kreisverband Harz e.V. veranstaltet Netzwerktreffen, um die Zukunft des Stadtteils „Kleers“ zu besprechen

Der „Kleers“ wird oftmals nicht als der beliebteste Stadtteil in Quedlinburg wahrgenommen. Gründe und Lösungen wurden am Mittwoch bei einem Netzwerktreffen im Gemeinschaftsraum des AWO Pflege- und Familienzentrums „Am Kleers“ erörtert. Zugegen waren Vertreter*innen der Stadt, von Wohnungsunternehmen, Institutionen und Vereinen, die im „Kleers“ ansässig sind.

Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) und Geschäftsführer des AWO Kreisverbands Harz e.V. Kai-Gerrit Bädje fanden einleitende Worte, bevor es in die Diskussion ging. Ziel des Treffens war es, gemeinsam Ideen zu finden, die die Lebenssituation und das Einbeziehen der Anwohner*innen verbessern können. Diese würden im Rahmen des Förderprogramms BEQISA (Beratungsstelle zur kommunalen Quartiersentwicklung in Sachsen-Anhalt) finanziert werden.

Geleitet wurde das Treffen von Melanie Siemroth, Fachreferentin bei BEQISA, und Kerstin Olesch, die den Bereich Veranstaltungsmanagement des AWO Kreisverbands Harz e.V. leitet.

Vorrangig wurden Vorschläge zu niederschwelligen Angeboten, Orten für Begegnung und Stadtmöblierung gemacht. Ideen, wo eine Bank oder ein Papierkorb platziert werden könnte, können direkt an ihn herangetragen werden, teilte Frank Ruch mit.

Bei dem regen Austausch wurde auch deutlich, wie viel sich schon getan hat. Umgesetzte Projekte wie die Rollatorenschule, das „Eselsohr“ der Tafelbibliothek und der Demenzparcours sind nur einige Beispiele.

Als eine weitere gelungene Veränderung nannte Samantha Mantel, Beauftragte für Gleichstellung, Barrierefreiheit, Senioren- und Migrationsangelegenheiten, gesenkte Bordsteine, um das Quartier barrierefreier zu gestalten. Sven Breuel, Vertreter der Wohnungswirtschaftsgesellschaft mbH Quedlinburg, und Steffen Wellmann, Vertreter der Wohnungsgenossenschaft Quedlinburg e.G., führten aus, dass der Bau von barrierefreien, behinderten- und altersgerechten Wohnungen geplant sei. Zusätzlich zu den Sanierungen von bestehenden Wohnungen, um die Baulichkeiten aufzuwerten und attraktiv zu machen. Man müsste aber auch Wohnraum für Jugendliche und junge Erwachsene schaffen, betonten Karina Grzebka und Claudia Krieger, Integrationscoaches vom KombI Harz (Kompetenzzentrum berufliche Integration Harz). Denn die ca. 3000 Anwohner*innen sind eine bunte Mischung aus allen Altersgruppen, Familien in verschiedenen Konstellationen und Menschen mit Migrationshintergrund.

Wichtig wäre ebenfalls die Identitätsfindung des Quartiers, damit sie die Anwohner*innen besser mit dem Stadtteil identifizieren können, fügte Dennis Kusch, Sachgebietsleiter Jugend und Sport der Welterbestadt Quedlinburg, hinzu. Dies könnte man durch weitere soziokulturelle Angebote, die das soziale Leben der Bewohner*innen stärken, schaffen. Damit zusammenhängend würde auch das ehrenamtliche Engagement gestärkt werden, ergänzte Sarah Zschernitz, Bereichsleitung Soziale Arbeit im AWO Kreisverband Harz e.V.

Neben den bereits umgesetzten und noch ausstehenden Veränderungen hat sich ebenfalls herauskristallisiert, was der „Kleers“ für Vorzüge hat. Dazu zählen unter anderem die gute Infrastruktur, Versorgungseinrichtungen und Institutionen vor Ort wie die AWO Kita „Kinderland Bummi“ sowie die Integrationsgrundschule „Am Kleers“, wie Schuldirektor Peter Gahlert ausführte.

Der Verkehrsgarten, der momentan leider ungenutzt ist und in Zukunft wiederbelebt werden soll, war ebenfalls Diskussionsgegenstand. 

Die Teilnehmer*innen wünschen sich weitere Treffen in diesem Format, um an der stetigen Entwicklung des Quartiers teilzuhaben. „Zugleich möchten wir aktiv die Menschen vor Ort mithilfe von Befragungen in die Planung miteinbeziehen“, so Martin Nowak, Vorstandsmitglied der AWO.

Jasmin Peters, Fachassistentin der Geschäftsführung

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