Sprungziele
Inhalt
 

Bewegung und ihre Bedeutung

Wie wichtig Tasten, Greifen, Heben, Riechen und Erkennen im Kita-Alltag sind

Wir als Erzieherinnen – konkret in der AWO Kindertagesstätte „Bienchen“ in Drohndrof bei Aschersleben – werden immer häufiger mit der veränderten Kinderwelt konfrontiert. Bewegungsräume werden eingeschränkt und verlieren an Attraktivität. Passive Freizeitaktivität durch Video und Computer nehmen zu. Häufig werden die Kinder mit dem Auto in die Kita gebracht und abgeholt, zu Sportvereinen oder Musikschule gefahren.


In unserer täglichen Arbeit möchten wir als Fachkräfte der Kita „Bienchen“ dieser Problematik entgegenwirken. Unsere täglichen Beobachtungen zeigen uns, dass die Bewegung und das Spiel grundlegende Bedürfnisse der Kinder sind. Die Bewegung ist eine nonverbale Sprache der Kinder. Hier erkennen wir als Erzieher*innen das Wohlbefinden der Kinder, ihre Neigungen, Interessen, Bedürfnisse und können dementsprechend pädagogisch handeln. In unserer Kindertagesstätte nimmt die Bewegung einen großen Teil des Tages ein und durchzieht alle Bildungsbereiche. Wir wirken dem Bewegungsmangel entgegen und bieten den Kindern vielfältige lustbetonte Bewegungsanlässe in den Räumen, dem Außengelände und in der natürlichen Umwelt an. Uns ist bewusst, welche Bedeutung Bewegung für die gesamte kindliche Entwicklung hat.


Über die Bewegung (Krabbeln, Laufen, Springen, Klettern) erschließen die Kinder ihre Umwelt und suchen selbstständig nach Antworten auf ihre Fragen.
Die Bewegung ermöglicht ihnen eine intensive Auseinandersetzung mit der Umwelt, mit Materialien und Geräten. Die Kinder tasten, greifen, heben, riechen und erkennen die Beschaffenheit und Eigenschaften unterschiedlicher Materialien in unterschiedlichen Formen und Größen.
Durch die Bewegung verändern und gestalten Kinder ihre Umwelt. Sie bauen Buden, stauen Wasser, leiten es um, bauen Burgen.


Durch Bewegung werden die Kinder kräftiger und ausdauernder, das Herz-Kreislauf-System wird gestärkt.
In der Bewegung können sich die Kinder vergleichen, wetteifern und ahmen Fertigkeiten anderer nach. Sie testen ihre Grenzen aus, lernen ihren eigenen Körper kennen und spüren.
Die Kinder drücken sich durch die Bewegung aus. Stimmungen, Emotionen und eigene Gefühle wie Freude, Ärger, Zuneigung und Abneigung werden gezeigt.


Bewegung ermöglicht die Kontaktaufnahme zu anderen, sie teilen sich mit, integrieren sich im gemeinsamen Spiel, treffen Absprachen und gehen Kompromisse ein, tauschen ihre Ideen aus, handeln gemeinsam und lösen Konflikte.
Bewegung ist eine wichtige Grundlage für das Lernen und verbreitet Lebensfreude.


In unserer Kita finden die Kinder vielfältige Materialien vor, die sich variieren und umbauen lassen. Viele Alltagsmaterialien wie Bierdeckel, Decken, Tücher, Wolle, Drainagerohre Wäscheklammern, Materialien aus der Natur, Blätter, Stöcke, Tannenzapfen, Kastanien und vieles mehr setzen die Kinder ein.
Den Kindern steht ein Bewegungsraum mit Sportgeräten zur Verfügung. Sehr beliebt sind die psychomotorischen Materialien wie Schaumstoffwürfel, Rollbretter, Schwungtuch, Schaukelbretter, Kreisel, Drehscheiben und Jongliertücher. Die gemeinsam organisierten Bewegungsspiele wie zum Beispiel „Schwänzchen haschen“, „Alle meine Entchen kommt zu mir“ bereiten den Kindern ebenfalls viel Spaß.
Einrichtungsleiterin Bärbel Lösche


nach oben zurück