„Purzelbäume“ empfangen Zuckertüten am Vogelhaus
Kita-Kinder sind für die Schule bereit
Das Kindergartenjahr 2022/2023 neigt sich dem Ende zu. Das heißt aber auch, Abschied nehmen. 18 Jungen und Mädchen verlassen nun bald das AWO „Kinderhaus an der Ilse“ in Osterwieck.
Das letzte Kindergartenjahr ist dabei von großer Spannung und Vorfreude geprägt. Als Vorschulkind bezeichnet, werden aber auch Erwartungen bis hin zum Schuleintritt geknüpft. Doch was bedeutet Vorschulerziehung im AWO „Kinderhaus an der Ilse“ für die Kinder? Vorschulerziehung beginnt bei uns am ersten Tag eines Kindes in der Einrichtung. Bildung entsteht aus Bindung und ist getragen von Nähe, Aufmerksamkeit, aufrichtigem Interesse, Neugierde, Staunen und dem Zutrauen. Beginnend mit der Schaffung einer vertrauensvollen Umgebung und Bezugsebene, begeben sich die pädagogischen Fachkräfte dabei stets auf Augenhöhe mit ihren Schützlingen. Alle Kinder werden angenommen, wie sie sind. Dabei stehen ihre individuellen Kompetenzen, Stärken und Interessen im Mittelpunkt. Mit Hilfe von zielgerichteter Beobachtung, also der wertfreien objektiven Wahrnehmung des Kindes, dem Führen von Gesprächen und dem aufmerksamen Zuhören gelingt es unseren pädagogischen Fachkräften die Kinder in ihrem individuellen Lernziel zu begleiten, zu festigen und weiter zu fördern.
Während ihrer gesamten Kindergartenzeit ist es den „Purzelbäumen“ – unseren diesjährigen Schulanfängern – gelungen, tiefgreifende Freundschaften zu den verschiedensten Altersgruppen zu schließen. Die Kinder blicken dabei auf unzählige freudige Momente zurück. Momente des Lachens, der Harmonie und Empathie, der gegenseitigen Rücksichtnahme, Unterstützung und des gemeinsamen Lernens. Aber auch entstandene Konflikte gehören zum Leben dazu. Sie befähigen die Kinder Lösungsansätze zu finden. Allein und gemeinsam. Sich Hilfe zu suchen, wenn die Aufgabe nicht lösbar erscheint. Aber auch der Ärger über verpasste Chancen und die Traurigkeit beim morgendlichen Abschied von den Eltern bewegte die Kinder nachhaltig. Die zunächst angeleitete Übernahme kleinerer Aufgaben, gelang schon schnell routiniert. Nun unterstützen sie die jüngsten Kinder bei der Bewältigung der selbigen Aufgabe. Die Purzelbaum-Kinder haben gelernt, Verantwortung zu übernehmen. Für sich selbst und auch für andere. Sie haben die Möglichkeit genutzt, ihre Wünsche und Interessen zu äußern und sie haben erfahren, dass ihre Stimme Gehör findet und wertgeschätzt wird. Sie erfahren Anerkennung und sind Teil des gesellschaftlichen Lebens. Sie kennen ihre Rechte und sind mutig ein klares „Nein!“ zum Ausdruck zu bringen, wenn es notwendig ist.
Bei einer von den Gruppeneltern organisierten Schatzsuche, konnten die Kinder hier ihre Fähigkeiten nochmals unter Beweis stellen. Und wie es im Osterwiecker AWO „Kinderhaus an der Ilse“ schon fast zur Tradition geworden ist, wurden alle von der Freiwilligen Feuerwehr Osterwieck in Empfang genommen und zum Parkplatz des Tiergeheges, dem Ausgangspunkt der Schatzsuche gebracht. Zielpunkt war der Bismarckturm am Kirchberg des Fallsteins Osterwieck. Dort wurden die Kinder von ihren Eltern mit Spannung erwartet. Bei Spielen, waren vor allem die körperlichen und motorischen Fähigkeiten der Kinder gefordert, ehe der Schatz geplündert werden konnte. Zu diesem Zeitpunkt wussten die Purzelbäume noch nicht, dass der eigentliche Schatz noch auf sie wartete. Aufgeregt, aber auch hungrig begaben sich im Anschluss Kinder, Eltern und Erzieher zurück in den Kindergarten. Hier wurde bereits alles für ein gemütliches Beisammensein vorbereitet. Und wie es für baldige Schulanfänger Tradition ist, wartete für jedes Kind eine gut gefüllte Zuckertüte, platziert an einem Vogelhäuschen.
Die pädagogischen Fachkräfte des AWO „Kinderhauses an der Ilse“ wünschen allen Schulanfänger*innen einen gelungen Start in ihren neuen Lebensabschnitt, viele neue Erfahrungen und Lernerfolge. Vor allem aber ganz viel Spaß und, dass die Neugierde und ihre Lust, etwas Neues zu entdecke, nie verlieren.
AWO „Kinderhaus an der Ilse“, Stephanie Müller