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Schulsozialarbeit in Sachsen-Anhalt jetzt dauerhaft sicherstellen

Offener Brief an Bildungsministerin Eva Feußner

In einem Offenen Brief fordern die AWO Sachsen-Anhalt, das Landesjugendwerk in Sachsen-Anhalt, der Landeseltern- und Landesschülerrat das Bildungsministerium des Landes Sachsen-Anhalt auf, die Schulsozialarbeit dauerhaft zu sichern und den Einstieg in ein eigenes Landesprogramm gezielt voran zu treiben.

Auch der AWO Kreisverband Harz e.V. als Träger von Schulsozialarbeit in der Bosseschule Sekundarschule, Integrationsschule „Am Kleers“, Marktgrundschule und Neustädter Grundschule in Quedlinburg sowie der Gemeinschaftsschule „Hagenberg“ in Gernrode, der Grundschule „Albert Klaus“ in Badersleben, der Grundschule „Dr. Wilhelm Schmidt“ in Wegeleben und der Grundschule „Adolph Diesterweg“ in Wernigerode unterstützt die Forderung. „Gesamtgesellschaftlich betrachtet stehen wir auch in Sachsen-Anhalt vor einer schwierigen wirtschaftlichen Situation: an allen Ecken und Enden fehlt geeignetes Personal. Kaum eine Branche klagt nicht über Arbeits- und Fachkräftemangel. Aus der Wirtschaft wissen wir, ohne Investition gibt es keinen Gewinn. Es ist höchste Zeit in unsere Kinder und Jugendlichen zu investieren und die Fehler der Vergangenheit zu mildern. Inzwischen gilt, eine gute Sozialarbeit ist die beste Wirtschaftsförderung. Eine verlässliche Investition in Schulsozialarbeit wird helfen, mittelfristig den Bedarf an Arbeitskräften besser zu decken. Auch deshalb dürfen wir keine Kinder und Jugendliche im Schulsystem verlieren“, sagt Kai-Gerrit Bädje, Geschäftsführer des AWO Kreisverband Harz e.V.

Sachsen-Anhalt – als Land mit der höchsten Schulabbrecherquote und der zweithöchsten Armutsquote bei unter 18-Jährigen (25,2 Prozent) muss jedes Mittel ergreifen, um die Chancen von Kindern und Jugendlichen konsequent zu verbessern.

Sachsen-Anhalt setzt die Schulsozialarbeit seit 2008 mit Hilfe des ESF finanzierten Förderprogrammes „Schulerfolg sichern“ um. Seit 14 Jahren bleibt Schulsozialarbeit damit im „Projekt-Status“ – mit all den Unsicherheiten und Befristungen. In Zeiten des Personalmangels in fast allen Berufszweigen ist das ein schlicht unvermittelbarer Rahmen, um engagierte Fachkräfte zu halten. Darüber hinaus wirkt Schulsozialarbeit insbesondere über Vertrauen und Bindung. Kurze Projektlaufzeiten von zwei Jahren, wie in dieser Förderperiode, stehen dem eklatant entgegen. Es fehlt nach wie vor an konstanten Rahmenbedingungen. Dies hat zuletzt das monatelange politische Ringen um die Ausgestaltung der Finanzierung bis 2023/2024 gezeigt.

Die Schulsozialarbeit muss deshalb, wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, mit einem eigenen Landesprogramm endlich verstetigt werden.

Im Offenen Brief fordern die Unterzeichnenden deshalb im Namen der Kinder und Jugendlichen, der Eltern, der Lehrkräfte und der in der Schulsozialarbeit Tätigen das Bildungsministerium zur Darstellung auf:

      • wie bereits jetzt die Fortsetzung der Schulsozialarbeit 2024/2025 in Abstimmung mit allen Beteiligten nahtlos gesichert wird
      • welche Schritte unternommen und Ideen entwickelt werden, um den sukzessiven Einstieg in eine dauerhafte Landesförderung konzeptionell zu hinterlegen und zur politischen Entscheidungsfindung vorzulegen,
      • wie demzufolge der Einstieg in eine Landesförderung noch in dieser Legislatur gesichert werden kann, um erneute Systembrüche und weitere Unsicherheiten zu verhindern und
      • eine für das Vertrauensverhältnis unabdingbare Bindung zwischen der Schulsozialarbeit und den Kindern, Jugendlichen sowie ihren Eltern als auch dem pädagogischen Team der Schule zu ermöglichen,
      • wie die Erfahrungen der Freien Träger im Bereich der praktizierten Schulsozialarbeit sowie der Netzwerkstellen gesichert werden.

Zum vollständigen Offenen Brief.

V.i.S.d.P: Kai-Gerrit Baedje

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