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Lubo macht Vorschulkinder stark

Lubo? Wer ist Lubo?

Lubo ist ein kleiner Außerirdischer und kommt aus dem All. Er reist gerne durch die Sterne und ist eines Tages auf den wunderschönen Planeten Erde und unsere Kita „Kinderland Bummi“ gestoßen. Bevor er mit seiner Familie auf der Erde Urlaub macht, wollte er die Sitten und Gebräuche kennenlernen und lernen, wie man hier gut miteinander auskommt. Dafür benötigt er die Hilfe der Kinder.

"Lubo aus dem All!" ist ein strukturiertes Präventionsprogramm zur langfristigen Vermeidung von Verhaltensstörungen von Vorschulkindern.

Auf der Basis der wissenschaftlich fundierten Theorie der sozial-kognitiven Informationsverarbeitung steht die ressourcenorientierte Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen der zukünftigen Schulkinder im Vordergrund, während zugleich die Bedürfnisse und Schwierigkeiten von Kindern, die sich unter erschwerten Lebensbedingungen entwickeln, besondere Berücksichtigung finden.

Über einem Zeitraum von drei Monaten brachten die Kinder Lubo dreimal wöchentlich alles über Gefühle, Freundschaften und ein gutes Miteinander bei.
Das war gar nicht so einfach, denn Lubo ist dabei immer wieder auf soziale Probleme gestoßen und die Kinder mussten ihm bei der Problemlösung helfen und damit auch sich für den Übergang in die Schule und die anstehenden Entwicklungsaufgaben.

Die Eltern der Vorschulkinder sowie Erzieherinnen und Erzieher der Gruppen wurden mit monatlichen Informationsbriefen, Hinweisen und Anregungen zum Projekt eingebunden.

Die Kinder lernten zuerst die Regeln und Rituale der Stunden kennen und bauten gemeinsam mit Lubo ein Gruppengefühl auf. Ein buntes Gruppenbild mit Handabdrücken und Fotos entstand, worauf jeder der Gruppe sich wiederfinden konnte.

Danach halfen sie Lubo, genau hinzusehen sowie hinzuhören und erweiterten so ihre eigenen Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsfähigkeiten. Genau hinzusehen und hinzuhören „Was ist passiert“, war der Beginn der schrittweisen Einführung der Problemlöseformel als Denkstrategie mit einzelnen illustrierten Problemlöseschritten, um bei Konflikten und Problemen angemessen reagieren zu können.

Der zweite Schritt zur Problemlösung „Was fühle ich?“ mit den Basisgefühlen Freude, Wut, Traurigkeit, Angst, dem Wahrnehmen, Erkennen und Verstehen von Gefühlen bei sich und bei anderen war für Lubo richtig schwer. Als Freunde von Lubo erwiesen sich die Kinder als wahre Gefühlsdetektive. Sie lernten gemeinsam von- und miteinander, dass jedes Gefühl gut und richtig ist, Angst sogar vor Gefahren schützt, aber auch verschiedene angemessene Lösungen. Sie lernten auch spielerisch, sich in andere Hineinzuversetzen, denn nicht jede Situation ist so wie sie auf den ersten Blick scheint. Begeistert dankte Lubo seinen Freunden nach jeder Stunde mit einem kleinen Stern aus Sternenstaub.

„Was möchte ich?“, „Was kann ich tun?“, das waren die nächsten Schritte der Problemlöseformel und die große Frage, als Lubos Raumschiff entführt wurde. Lubo war richtig wütend und dann war da auch noch der Entführerbrief mit Aufgaben und Puzzleteilen. Da waren gute gemeinsame Strategien zum angemessenen Umgang bei dieser emotional belastenden Situation gefragt.

Auch sich in sozialen Situationen richtig zu verhalten, wenn man enttäuscht ist, ein Spiel verliert, einen Streit löst oder gerne mitmachen möchte, lernt Lubo von den Kindern und findet mit ihnen schlussendlich das letzte Puzzleteil von den Entführern.

War damit die Aufgabe gelöst? Wo war sein Raumschiff, mit dem er zurückfliegen muss? Stattdessen stand ein großer Karton mit Bastelmaterialien und einem neuen Entführerbrief mit einem Rätsel im Raum.

 „Hallo Lubo, hallo Kinder!“

Gut so! Ihr habt alle Aufgaben gelöst und könnt nun dem großen Rätsel auf die Spur

kommen. Als Tipp für euch gilt: Des Rätsels Lösung ist etwas, das für alle Menschen

auf der Erde ganz wichtig ist! Also, hört gut zu!

Sie helfen dir, wenn du Hilfe brauchst, spielen mit dir, wenn du Langeweile hast

oder alleine bist und halten zu dir, wenn es Probleme gibt. Vieles geht mit ihnen

zusammen einfacher, manches geht überhaupt nicht ohne sie. Meistens sind sie

genauso alt wie du selber und gehen mit dir in den gleichen Kindergarten. Wer sind

sie? Deine …“

„Freunde!!!“ Sofort wussten die Kinder was zu tun ist. Sie bauten ihrem kleinen Freund Lubo ein wunderschönes neues Raumschiff, mit dem er nach einem musikalischen Abschied auf seinen Planeten zurückgeflogen ist.

Fazit:

Die Kinder entwickelten in den Projektstunden mit abwechslungsreichen pädagogischen Methoden, die unterschiedliche Lernebenen der Kinder ansprachen, wie kreatives Gestalten, Kooperations- und Bewegungsspiele, Gespräche, Musik, Rollenspiele angemessene Problem- und Konfliktlösestrategien, konnten die eigenen Gefühle und die anderer immer besser identifizieren. Bereits auffällige oder zurückhaltende Kinder konnten von der Gesamtgruppe lernen. Sie trauten sich zunehmend mit Hilfe der sympathischen Handpuppe Lubo als Identifikationsfigur zu, sich mitzuteilen, wurden durch das positive Feedback von Lubo bestärkt.

Kindermund:

„Lubo, wie ist dein Code, damit ich dich anrufen kann?“

„Machst du Fotos, wenn Lubo mit dem neuen Raumschiff losfliegt“?

„Lubo, frierst du nicht ohne Sachen?“

„Bleib hier Lubo!“

Petra Streubel

Resilienzfachkraft
AWO Kindertagesstätte

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