Sprungziele
Inhalt
 

Die Welt der Zeichen und Symbole

Mit allen Sinnen erleben die Kinder der Kita „Bienchen“ in Drohndorf die Welt der Zeichen und Symbole

In den letzten Monaten galt unser besonderes Augenmerk den Vorschulkindern. Acht Kinder unserer Einrichtung bereiteten sich auf einen neuen Lebensabschnitt vor. Sie konnten es kaum erwarten, ihre Zuckertüte in den Händen zu halten, und sich Schüler nennen zu dürfen. Uns als pädagogisches Team war es ein besonderes Anliegen, den Kindern für den bevorstehenden Schuleintritt das nötige Rüstzeug zu geben. Im Rahmen unseres Projektes trugen wir zahlreiche Ideen zusammen, wie wir insbesondere die Sprachentwicklung und das mathematische Verständnis der Kinder fördern können.

Kinder zeigen von Natur aus ein großes Interesse an Zeichen und Symbolen. Man muss ihnen nur die richtigen Bedingungen schaffen, damit sie sich selbstbestimmt mit der Welt der Zeichen und Symbole auseinandersetzen können. So errichteten wir für die Kinder eine Leseecke, in der sie sich ungestört mit den Büchern beschäftigen können. Die Kinder entdecken in den Büchern die unterschiedlichen Buchstaben und erfragen deren Bedeutung. Stolz benennen sie die Buchstaben, die sie schon kennen. Regelmäßiges Vorlesen von Geschichten fördert die Neugier der Kinder besonders. Es weckt bei ihnen den Wunsch, die Zeilen in den Büchern selbst lesen zu können. Als besonders effektive Methode der Sprachförderung erweist sich immer wieder das gemeinsame Vortragen von Reimen und Gedichten, sowie das Singen von Liedern. Singen bereitet Freude und macht Spaß. Und Spaß ist eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Lernen. Wir hatten dieses Jahr schon viele Gelegenheiten zum Singen vor Publikum, so zum Beispiel zur Eröffnung der Drohndorfer Brücke oder zur Einweihung des Trinkwasserbrunnens vor unserer Kita. Auch zur Einweihung unseres Gewächshauses und der neuen Hochbeete hatten die Kinder die Gelegenheit, ihr sprachliches und musikalisches Können unter Beweis zu stellen.

Mit allen erdenklichen Mitteln gestalteten die Erzieherinnen mit den Kindern die unterschiedlichen Buchstaben. Die Kinder legten sich auf den Teppich, und aus mehreren Kindern wurden die Buchstaben zusammengelegt. Aus einem Kind wurde ein I, aus zwei Kindern ein L, aus drei Kindern entstand das H. Mit farbigen Stiften brachten die Kinder die Buchstaben auf Papier. Und am Ende war es auch die Idee der Kinder, Buchstaben mit bunter Knete zu formen. Schließlich formten sie ihre kompletten Vornamen mit der farbigen Knete. Im Morgenkreis wurden Zettel mit den Vornamen der Kinder ausgelegt. Alle Vorschulkinder haben ihren eigenen Vornamen aus den vielen Zetteln erkannt. An einem anderen Tag suchten die Kinder aus all den Buchstaben, die vor ihnen lagen den Anfangsbuchstaben ihres Vornamens heraus, mit Erfolg.

In unserer Einrichtung bieten wir den Kindern viele Möglichkeiten, sich zu äußern und ihre Sorgen und Wünsche zu benennen. Zu Wochenbeginn erzählen die Kinder, was sie das Wochenende mit ihren Eltern, Geschwistern und Freunden erlebt haben. Jeden Freitag dürfen die Kinder den Verlauf der Woche noch einmal reflektieren und Dinge benennen, die ihnen nicht oder besonders gut gefallen haben. Unsere Kinder handeln gemeinsam Regeln für den Gruppenalltag aus.

Sie sind auch unmittelbar an der Gestaltung ihres Kitaalltags beteiligt. Regelmäßig wählen die Kinder ihren Kinderrat. All dies trägt unmittelbar zur Sprachförderung bei. Nicht nur bei den Vorschulkindern, sondern auch bei den Jüngsten. Alle Tätigkeiten am Kind werden sprachlich begleitet und die Kinder zum Spracherwerb motiviert.

Die Kinder erleben die Symbole unserer Sprache mit all ihren Sinnen, so auch die Zahlen. Zahlen lassen sich ertasten (eine beliebige Anzahl an Gegenständen), man kann sie sehen, und man kann sie hören. Die Erzieherin erzeugt zum Beispiel durch Klatschen mit den Händen einen Ton. Die Kinder sind gefragt, zu benennen, wie oft sie diesen Ton gehört haben. Umgekehrt erzeugen die Kinder einen Ton so oft, wie es ihnen die genannte Zahl vorgibt. Und gezählt wird bei uns zu jeder Gelegenheit. Es gibt vieles in unserer Umwelt, was man zählen kann. Überall haben wir es mit Mengen und Größen zu tun, selbst beim Essen, wenn das Kind entscheidet, ob es mehr oder weniger essen möchte. Möglichkeiten, die mathematischen Fähigkeiten der Kinder gibt es viele, auch ohne materiellen Aufwand.

Zur Welt der Zeichen und Symbole gehören auch die Verkehrszeichen. Es ist wichtig, die Kinder so früh wie möglich mit den Regeln im Straßenverkehr vertraut zu machen. So erwarben wir zum Beispiel einen Satz mit den gebräuchlichsten Verkehrsschildern und eine elektronische Verkehrsampel für unser Kitagelände. Die Kinder fahren mit den Tretautos durch das Gelände unter Beachtung der geltenden Vorfahrtsregeln. Wenn ein Kind gegen die Vorfahrtsregeln verstößt, wird es automatisch von den anderen Kindern darauf hingewiesen. So findet Selbstbildung unter den Kindern ohne großes Eingreifen der Erzieherinnen statt. Vor Allem lernen unsere Kinder, weil das Lernen im kindlichen Spiel stattfindet und es ihnen Spaß bereitet.

Steffen Brunkau, Einrichtungsleitung Kita „Bienchen“ Drohndorf

nach oben zurück