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Gemeinsam BUNT: Rassismus hat viele Gesichter

Offene Diskussion in unseren Einrichtungen der Eingliederungshilfe

Rassismus hat in den AWO Tagesstätten zur Förderung der seelischen Gesundheit „Horizont“ und „Hoffnung“ in Halberstadt und Quedlinburg keinen Platz. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, rassistische Diskriminierung zu erkennen, darauf aufmerksam zu machen und Rassismus entgegenzutreten.


Die Assistenznehmer*Innen und Mitarbeiter*Innen der AWO Tagesstätten zur Förderung der seelischen Gesundheit haben sich mit dem Thema Rassismus, insbesondere mit Alltagsrassismus im Rahmen einer offenen Diskussion beschäftigt. Angefangen bei der Frage, was Alltagsrassismus überhaupt bedeutet. Alltagsrassismus ausgesetzt sind Menschen, die als „People of Color“, als anders und ungleich benannt werden. Dabei macht sich der Terminus nicht allein an der Hautfarbe fest, sondern spielt auf Machtungleichheiten an. Aber was können wir gegen Alltagsrassismus tun? Zuerst einmal können wir gute Ansätze schaffen und aufklären, indem wir auf das Thema aufmerksam machen. Wie drückt er sich aus und wo fängt er an? All das sind Fragen, mit denen wir uns innerhalb der Tagesstätten auseinandergesetzt haben. Die Einleitung erfolgte durch einen Kinder-Flachwitz aus der MDR-Sendung „Spaß Zone“ mit Johann König.


„Wie nennt man eine dunkelhäutige Frau, die ein riesiges Flugzeug fliegt? Richtig, eine Pilotin!“ Viele müssen lange überlegen für die Antwort, dabei ist sie denkbar einfach. Und die Zeit in der sie überlegen, das ist Rassismus, auch wenn nicht bewusst.


Alltagsrassismus kann viele Formen annehmen. Innerhalb der offenen Diskussion wurden verschiedene Beispiele diskutiert, beispielsweise unüberlegte Kommentare oder Witze. Auch vermeintliche Komplimente und Verallgemeinerungen wie „schwarze Menschen haben die Musik im Blut“ oder es ist die Frage nach der vermeintlichen Herkunft, obwohl man zum Beispiel im Harzkreis geboren und aufgewachsen ist und gar keine andere Heimat als diese kennt. Es sind die abwertenden Blicke beim Stadtbummel oder auch Vorurteile und Zurückweisungen bei der Wohnungssuche. Diskriminierende Darstellungen in Büchern, Zeitungen und Filmen. Aber auch vermeintliche Komplimente wie "Du sprichst aber gut Deutsch" oder auch, wenn mit anderen Menschen bewusst langsam und fehlerhaft gesprochen wird, in der Annahme, dass sie kein Deutsch sprechen. Auch lobend gemeinte Verallgemeinerungen wie "asiatische Schüler*innen sind immer so fleißig" sind Beispiele für Alltagsrassismus. Es handelt sich um gängige rassistische Stereotypen, welche Menschen verletzen und ein Gefühl der Ausgrenzung erzeugen. Alltagsrassismus betrifft die gesamte Gesellschaft, unser gesamtes Umfeld. Es gilt, diese Barrieren abzubauen, aufeinander zuzugehen und sich ehrlich und reflektiert mit der Geschichte und den Vorurteilen auseinander zu setzen.


"Niemand wird mit dem Hass auf andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ethnischen Herkunft oder Religion geboren. Hass wird gelernt. Und wenn man Hass lernen kann, kann man auch lernen zu lieben. Denn Liebe ist ein viel natürlicheres Empfinden im Herzen eines Menschen als ihr Gegenteil."
Nelson Mandela

Cindy Liebert, Teamleitung AWO Tagesstätte „Horizont“ in Halberstadt

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