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Ein Tag in der Tafel: Der Transporter

Lebensmittelretten im Hochsommer

Es ist Sommer und mit fast 40 Grad im Schatten wohl auch einer der heißesten Tage dieses Jahres. Max befindet sich gerade auf dem Weg zur Tafel. Er fährt heute mit seinem Kollegen Jan verschiedene Märkte an, um gespendete Lebensmittel abzuholen. Eigentlich macht ihm das eine Menge Spaß. Doch an so heißen Tagen kann die ehrenamtliche Tätigkeit als Lebensmittelfahrer sehr anstrengend sein. Der alte Tafel-Transporter mit dem sie heute fahren müssen, hat leider keine Klimaanlage. Somit ist heute schwitzen angesagt, auch im Auto.

Angekommen in der Tafel Quedlinburg belädt Max zunächst den Transporter mit leeren Lebensmittelkisten. Diese sind wichtig, um später eingesammelte Lebensmittel sicher und hygienisch transportieren zu können. Kaum ist das Auto beladen, sind Max und Jan bereit zur Abfahrt. Heute fahren sie die sogenannte Harztour. Das heißt, ihr Weg führt sie bis in den Oberharz: Erst nach Ilsenburg, und dann über Wernigerode bis nach Schierke. Beide schnappen sich noch schnell eine Flasche Wasser, steigen in den Transporter und verlassen den Hof.

Angekommen beim ersten Markt auf ihrer Tour, begibt sich Jan in das Gebäude und sagt Bescheid, dass die Tafelfahrer da sind. Eine freundliche Mitarbeiterin des Marktes führt ihn zur Warenannahme und holt die Lebensmittel für die Tafel aus dem Lager. Hier sortieren Jan und Max erstmalig die Lebensmittel. Auch, wenn der Markt die Lebensmittel bereitstellt, bedeutet dies nicht, dass alles noch genießbar ist. Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum müssen kontrolliert werden, bereits schimmlige Sachen oder zu verbeulte Dosen werden raussortiert und zum Teil vor Ort entsorgt. Heute haben Sie vor allem Obst und Gemüse erhalten, darunter zahlreiche Pfirsiche und Erdbeeren. Diese Lebensmittel werden nicht nur in den Tüten der Tafel-Kund*innen landen – aus den roten Früchten wird das Küchenteam des Restaurants mit Herz einen leckeren Obstkuchen backen und heute Nachmittag zum Kaffee anbieten.

Die sortierten Lebensmittel werden im Anschluss in den Kühltransporter geladen. Diesen Moment genießen beide sehr. Die Ladefläche des Transporters ist gekühlt, um die Kühlkette einzuhalten, doch heute liefert dieser Umstand auch einen kurzen Moment der Erfrischung für Max und Jan. Kaum eingeladen, geht es auch schon weiter. Die Liste der anzufahrenden Lebensmittelmärkte ist lang.

Nach etwa fünf Stunden Lebensmitteleinsammeln, Sortieren und Schleppen erreichen Max sowie Jan die Tafel. Hier werden die Lebensmittel gemeinsam mit den übrigen Tafel-Kolleg*innen ausgeladen und entsprechend in die Kühlzellen beziehungsweise Trockenlager sortiert. Im Anschluss ist der Arbeitstag für Max und Jan vorbei. Beide sind erschöpft und freuen sich auf einen entspannten und kühlen Nachmittag. Die Kolleginnen aus dem Küchenteam winken bereits mit einem leckeren Eis. Das haben sich die Beiden nun wirklich verdient.

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