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Spaziergang mit der Stadtverwaltung zeigt viele Barrieren auf

Spaziergang mit der Stadtverwaltung zeigt viele Barrieren auf

In Sachen Barrierefreiheit gibt es auf dem Kleers noch viel zu tun, das zeigte sich bei einem Rundgang Ende September. Einmal jährlich findet ein derartiger Spaziergang in Quedlinburg statt, an dem sich Betroffene wie Rollstuhlfahrer*innen oder Sehbehinderte beteiligen und auf Problempunkte aufmerksam machen.

Einmal jährlich findet diese Aktion in der Welterbestadt statt. Dann sind Oberbürgermeister Frank Ruch und seine Mitarbeiter*innen aus dem Rathaus gefragt, Schwachstellen, an denen nachgebessert werden muss, aufzunehmen und im Nachgang anzupacken. Auch die E-Rikscha der AWO und die Kinder der AWO Kindertagesstätte „Kinderland Bummi“ nahmen an dem Rundgang teil.

Ausgangspunkt war dieses Mal das AWO Familien- und Pflegezentrum „Am Kleers“ in der Gartenstraße. Und die Teilnehmenden kamen nicht weit, als es schließlich losging. Denn bereits die Bushaltestelle direkt vor der Einrichtung ist für körperlich eingeschränkte Menschen eigentlich nicht nutzbar. Weil die Bushaltestelle nicht barrierefrei ist, haben beispielsweise auch Familien mit Kinderwagen hier ein Problem, wenn sie öffentliche Verkehrsmittel nutzen möchten. Hier müsse dringend etwas passieren, war sich Ruch mit seinen Verwaltungsmitarbeiter*innen einig und der erste Punkt auf einer langen Hausaufgabenliste war notiert.

Auf der anderen Straßenseite erwartete vor allem die Teilnehmer*innen mit fahrendem Untersatz eine Problematik, die sich durch den gesamten Rundgang ziehen würde. zu enge Wege und nicht oder nicht ausreichend abgesenkte Bordsteine. Denn auch wenn Rollstuhlfahrer hier noch mit Mühe auf den Fußweg gelangen, wird es an anderer Stelle schwierig, ihn wieder zu verlassen.

Weiter ging es in die Feldgasse. Erneut fehlte ein abgesenkter Bordstein, sodass eine Teilnehmer*in mit E-Mobil umdrehen und einen anderen Weg suchen musste. Und während die Kinder einfach die Straßenseite wechseln konnten, um an den Wohnhäusern weiterzugehen, war spätestens hier für alle Schluss, die irgendwie auf ein Hilfsmittel angewiesen sind. Denn, um auf diesen Gehweg zu gelangen, müssen Stufen überwunden werden, die sehr hoch sind und deshalb auch für Sehbehinderte Menschen wie Jörg Schulze ein Hindernis darstellen.

Am Ende des Gehweges wartete dann noch eine Rampe, die viel zu steil ist, als dass ein Rollstuhlfahrer sie allein bewältigen könnte. Auch sie landete auf der Liste der Verwaltung.

Danach ging es einige Meter recht problemlos Richtung Lindenstraße, wo derzeit ein neues Freibad entsteht. Dort gaben die Planer einen kurzen Überblick, wie der aktuelle Stand ist und Oberbürgermeister Frank Ruch stellte in Aussicht, dass das Bad zum Kindertag 2024 eröffnet werden soll.

Bis es soweit ist, muss aber noch einiges passieren, damit auch Anwohner*innen des Kleers‘ barrierefrei bis hier her kommen. Denn auch ein Umweg über den Ditfurter Weg hat so seine Tücken, wie sich beim Rückweg herausstellte. So versperren einige Straßenschilder die engen Fußwege, sodass Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen hier nicht mehr durchpassen. Zuletzt ging es noch direkt zwischen Wohnblöcke hindurch. Der Weg wird gern als Abkürzung zwischen Gartenstraße und Ditfurter Weg genutzt, ist jedoch nicht gepflegt und vor allem nicht beleuchtet.

Die Hausaufgabenliste der Stadtverwaltung war lang, und es muss priorisiert werden, welche Maßnahmen besonders dringend sind. Aber die vergangenen Rundgänge haben gezeigt, dass hier meist schnell Taten folgten. sh

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